Mein harter Weg zur Melone
Durch M.Goeb
Am Sonntag bin ich hoch motiviert aufgestanden und habe dann gleich gegen 07:30 Uhr die Starterunterlagen abgeholt. Auf die Frage, ob Neo erlaubt sei, bekam ich den Hinweis: „Nein, du musst selber schwimmen.“ Ich interpretierte das eher als ein Nein.
Die Stimmung in der Wechselzone war hervorragend, nicht zuletzt wegen den herrlichen Kommentaren des Moderators. Originalzitat zur Frage eines Teilnehmers, ob er Kompressionsstrümpfe tragen darf: „Beim Schwimmen nicht erlaubt, aber beim Laufen können die Athleten tragen was sie wollen, von mir aus eine Atemschutzmaske.“
Dann ein kurzes Einschwimmen und schon ging’s in der letzten Startergruppe OD um 09:10 Uhr los. Ich habe mich ziemlich weit hinten eingereiht, denn Körperkontakt im Wasser ist nicht meine Spezialdisziplin. Was für ein Glück, dass vor mir ein Teilnehmer mit neongelber Badehose schwamm, an diesem konnte ich mich super orientieren ohne auftauchen zu müssen. Mittendrin bekam ich dann einen extrem trockenen Hals. Hmmm… Ein Schluck Seewasser hat noch keinem geschadet und dieses Problem ist gelöst.
„Mach dich lang“ hörte ich Sigis Stimme aus dem Hintergrund sagen. Muss wohl Einbildung gewesen sein, er liegt bestimmt noch im Bett. 🙂
Nach der zweiten Wende auf dem Weg zurück musste ich dann in die Sonne atmen, beim nächsten Mal schwimme ich mit getönter Brille – wieder was gelernt. Dann rauf auf’s Rad. Der erste Teil der Strecke gefällt mir immer besonders gut, wenn man noch abgekühlt und nass vom Schwimmen ist und sich so langsam aufwärmt.
Ich fahre im grauen Einteiler, quasi „inkognito“ – der schicke neue blaue Zweiteiler unseres Vereins ist mir leider um vier Nummern zu klein. Nächstes Jahr passe ich da vielleicht rein, aber nur wenn mein BMI negativ wird.
Radfahren lief dann unfallfrei und ohne besondere Vorkommnisse, aber gaaanz langsam wurden die Temperaturen höher. Eventuell sollte ich mich doch mal mit dem Thema Triathlon-Rad auseinandersetzen. Kurz einige Ideen für den Budgetbedarf zurechtgelegt, z.B. „schneller Fahren = mehr Zeit für die Kinder“, aber da kommt schon die Wechselzone. Vor mir legt jemand einen astreinen „Stoppie“ beim Ausklinken hin. Er kam wohl nicht aus den Klickies und wollte unbedingt stehenbleiben, um nicht disqualifiziert zu werden. Zum Glück ist er nicht gestürzt, es sah jedoch ziemlich dramatisch aus.
Nix wie ab auf die Laufstrecke, mal schauen ob die Achillessehne hält. Ja, fühlt sich gut an. Es ist so heiß, dass ich alle Getränkestände auch ausgiebig nutze. Ich werde andauernd überholt – woran das wohl liegt?
Im Zieleinlauf wartete schon meine Familie auf mich und meine beiden Söhne liefen mit mir die letzten hundert Meter zusammen durch das Ziel. Ein tolles Gefühl. Mein 11-jähriger Sohn fragte mich später, warum ich nur „gegangen“ bin und nicht gelaufen. Entschuldigung – das war mein Endspurt!
Anyway – dann die Superstimmung und Verpflegung im Zielbereich:
Beste Melone ever. Allein die ist es wert.