Regensburg, 13.08.2017
durch M.Giosele
Nach vielen Wochen der Vorbereitung und vielen Lebensjahren, nichtwissend über die Tatsache, dass der Tag mal kommen wird, wurde es dann doch zur Wahrheit: ich sollte mich meiner größten sportlichen Herausforderung stellen dürfen.
Regensburg Challenge 2017!!!
und dies nach meiner kurzen Triathlonerfahrung, die ja erst in 2014 mit Volkstriathlon in Karlsfeld begann.
Die 3 !!! mussten sein, denn die Aufgabe schien eigentlich übermächtig. Im Februar noch Muskelfaserriss mit 8 Wochen Zwangspause für das Laufen, kam der Mut nach MD in Ingolstadt und OD in Karlsfeld mit jeder Trainingswoche mehr und viel mehr zurück. Hinhörend auf Tipps, konnte ich auch die Trainingsphase vor dem Wettkampf sehr gut gestalten, war sehr fleissig im See in Karlsfeld vor der Arbeit, etliche Male auch mit Andi, dem zweiten Neuen seit Januar im Verein und deshalb kam ich ohne Schmerzen in Regensburg am Samstag zur Wettkampfbesprechung an, wo mir Claus Hielscher über den Weg lief und wir uns kurz unterhalten könnten.
Die Spannung war voll da, aber auch die Freude über den baldigen Start am nächsten Morgen.
Ein Kribbeln am Start, und mit dem Neo am Körper (zum Glück) ging es auf die lange 3,8 km Strecke. Ich kam gut zurecht und mein Puls war kontrolliert. 1:17wurden es dann am Ende für mich und recht viel mehr hatte ich mir auch nicht vorgenommen, bin ja noch in der Ausbildung beim Schwimmen, hi, hi.
Leider passierte dann ein Malheur zum Wechselzelt und ich fiel so auf die Hüfte, dass es ab dem Zeitpunkt nicht klar war, ob ich wirklich mit den Schmerzen bis in’s Ziel kommen würde. Mit 5:14 beim Rad hatte ich allerdings viel Zeit mit der verletzten Stelle Kontakt aufzunehmen und mir Mut zuzusprechen, dass es möglich sein wird, die 3.Disziplin versuchen zu können. So war es dann auch: es tat weh, aber es ging und ich startete 20 min. früher das Laufen, als ich es mir vorgenommen hatte.
Die Laufstrecke in Regensburg, wie auch die Radstrecke sind sehr schön und motivierend zugleich. Die Fans an den Strecken sind der Hammer und gepaart mit ein paar Familienfans und Freunden wurde die Aussicht, es doch schaffen zu können, immer klarer im Kopf. Die Distanz eines Marathons und die Gesamtlänge des Wettbewerbs hatte ich mir ohnehin respektvoll vorgestellt, beides nun im Wettkampf erstmalig zu erleben, ist dann doch eine sehr mächtige Herausforderung.
Zu meiner Laufzeit von 4:21 gesellten sich „Stand- und Dixizeiten“ von 14 min. bevor ich links in den Zielkorridor zum Dom abbiegen durfte. Ab der steinernen Brücke (die Uhr schlug 3x, es war also noch nicht 18:00 Uhr), kam dann auch das letzte Feuer in mir hoch und ich spurtete dem Ziel entgegen, nichtwissend, wo diese Energie nun herkam.
In 11:17 durfte ich die Hände zum Himmel hochreißend den roten Teppich hinter mir lassen und war unfassbar glücklich und zufrieden, es geschafft zu haben. Bei dem Sturz früh am morgen, war dies alles andere als sicher, aber wie heißt es doch so treffend: „Schmerzen vergisst Du, aufgeben nie“.
Gut aufgenommen im SV Dachau bei den Triathleten seit diesem Jahr, wird der Weg sicher weitergehen über alle Distanzen und als Ausklang darf ich mich auf den Berlinmarathon in diesem Jahr freuen, quasi das „Zuckerl“ nach dem größten sportlichen Tag in meinem Leben.
Ich hoffe, Ihr konntet meine Begeisterung über meine erste Langdistanz nachempfinden.
Manfred